Geschichte des Vereinsfußballs in Werl

  

1911 – Beim Gastwirt Sauerland nahe dem Büdericher Tor wurde im Herbst 1911 der erste Fußballverein der Stadt Werl gegründet. 50 junge Männer mit dem Vorsitzenden Aloys Göhausen an der Spitze hoben den Sport-Club 1911 mit den Farben Schwarz-Gelb aus der Taufe, frönten ihrer Fußballleidenschaft zunächst nur auf dem Salzplatz, ab 1919 auf der Stratmannschen Wiese am Bahndamm. 1912 gründete sich in dem heutigen Hellweger Hof ein weiterer Fußballverein „Preussen Werl“. Nach wenigen Wochen folgte eine Fusion beider Clubs.

1912 – Fusion der Fußballvereine SC Werl und Preussen Werl zu „SC Preussen Werl“

1914-1918 – Mit Beginn des 1. Weltkrieges ruhte der Spielbetrieb.

1919 – Nach dem 1. Weltkrieg wurde Seppl Wulf für ein paar Monate zum Vorsitzenden gewählt. Im Herbst übernahm dann Franz Rohrer das Ruder als 1. Vorsitzender. Franz Rohrer prägte über Jahrzehnte das Geschehen bei den Preussen. War er doch in den Jahren 1919, 1926, 1052-1954,1963, 1968-1970 Vorsitzender unseres Traditionsclubs. Auf dem Platz am Bahndamm entstand eine notdürftig zusammengeflickte Bretterbude, die als Umkleideraum dienen musste.

1920 – Der Platz Koch auf der Höhe war nur für ein Jahr der sportliche Mittelpunkt. In diesem Jahr wurde auch die Leichtathletik-Abteilung gegründet. Gemeinsam mit der Fußballabteilung wurde ein großes Sportfest auf der Gänsevöhde gefeiert. Gastvereine: Hammer Spielverein 03/04, Gelsenkirchen 47, Sportverein Herten. In den folgenden Jahren beging man stets die Feier des Stiftungsfestes

1921 – Umzug von Stratmanns Wiese nach Müllers Wiese am Langenwiedenweg. (heute Neue Heimat, Gaugrevestraße-Laurenzstraße) Erster Gegner an der neuen Wirkungsstätte war der Namensvetter SC Preußen Münster.

1926 – Schon zu dieser Zeit gab es bei den Preussen eine Alte Herrenmannschaft.

1931 – Erneuter Umzug wiederum für nur ein Jahr zur Industriestraße, dort wurde ein alter Eisenbahnwaggon zu einem Umkleideraum umgebaut. Das war in 20 Jahren bereits der sechste Sportplatz der Preussen.

1932 – Umzug mitsamt Waggon für kurze Zeit als 7. Sportstätte zum Salinenring, wo es erstmals feste Tore und fließendes Wasser gab. Einen ganz besonderen Gast durften die Preussen hier zu einem Freundschaftsspiel begrüßen. Aus der ersten holländischen Liga war der Eindhoven angereist. Das Spiel verloren die Preussen nur knapp mit 3:2. Da die Preussen aus Gründen der Geldnot die Platzmiete nicht bezahlen konnten, hatte die Stadt Werl die Preussen des Platzes verwiesen. Die DJK übernahm den Platz am Salinenring und die Preussen zog es nun in den Nordwesten der Stadt an die Hammer Straße als 8. sportliche Heimat.

1933 – Nach Wiederherstellung durch Beseitigen der Trümmer auf dem Platz an der Hammer Straße gemeinsam mit den Turnern, wurde der Platz unter dem Namen Preussen-Kampfbahn eingeweiht.

1945 – Nach dem 2. Weltkrieg begann der Wiederaufbau des Clubs. Jedoch verbaten die Besatzungsmächte das Tragen des Namens SC Preussen Werl. So nannte man sich geraume Zeit TuS Werl. Das Sportleben blühte trotz großer Schwierigkeiten wieder auf.

1946 – Heinrich Luig, der bald 1.Vorsitzender wurde, rief die alten Kämpen zu einem tatkräftigen Neubeginn zusammen. Unter primitivsten Lebens- und Transportverhältnissen begann die sportliche Arbeit. Auf offenen Lastwagen, mit knurrenden Mägen und zusammengeflicktem Dress ging es zu den Nachkriegsspielen in die umliegenden Orte. Zum Fußball gesellten sich Handball und Hockey. Auch die Leichtathletik wurde wieder ins Vereinsprogramm aufgenommen. Die Zahl der Mitglieder wuchs ständig.

1948 – Vor 3000 Zuschauern gastierte FC Schalke 04 in Werl und gewann das Spiel 10:1. Als Lohn erhielten die Schalker Speiseöl und Kartoffeln. Unter Leitung des Sportkameraden Fritz Rammelmann wurde ein festes Gebäude mit vier Umkleideräumen sowie einem Waschraum und einer Wohnung für den Platzwart errichtet und durch den 1. Vorsitzenden Theodor Nottebaum seiner Bestimmung übergeben.

1949 – In der Generalversammlung am 29. Januar in der Gaststätte Sörries wurde gemeinsam mit den Handballern Hockeyspielern und Leichtathleten unter tosendem Beifall aller Mitglieder dem Verein sein alter Name wiedergegeben. Preussen war wieder auferstanden.

1950 – 1. Aufstieg in die Landesliga, die damals noch höchste deutsche Amateurklasse.

1954 – Am 10. Juli 1054 fusionierten Rot-Weiß Werl und SC Preußen Werl zu Spvg. Preussen 11/47 Werl .e.V.

1957 – 2. Aufstieg in die Landesliga unter Trainer Helmut Wessling.

1960 – Abstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga.

1961 – Das 50-jährige Vereinsbestehen wurde mit einem Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund begangen. Vor über 1000 Zuschauern mussten sich unsere „Zebras“ mit 6:2 geschlagen geben. Krönung der Festwoche: Spiel gegen die belgischen Fußballfreunde aus Antwerpen-Deurne, das unsere Mannschaft mit 7:2 gewinnt. In den folgenden Jahren brachte Preussen sogar einen Nationalspieler hervor. Theo Redder schaffte den Sprung nach Borussia Dortmund und später sogar den Sprung in die Nationalmannschaft.

1964 – Gründung der Alten Herren Abteilung.

1965 – 3. Aufstieg in die Landesliga nach einem 3:1 Sieg im Entscheidungsspiel gegen TuS Wickede in Höingen vor 3500 Zuschauern. Der Bürgermeister Dr. Pöppinghaus überreicht dem Verein nach diesem Erfolg den Wappenteller der Stadt Werl.

1967 – Abstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga.

1971 – Zum 60. Jubiläum kam der damalige Bundesligist RW Essen zu einem Freundschaftsspiel, das die Essener mit 8:1 gewannen.

1973 – Die 1a-Jugend wird unter Trainer Dieter Rinsche Bezirksmeister und Kreispokalsieger.

1976 – Abstieg der !a-Jugend aus der Bezirksklasse in die Leistungsklasse Soest.

1977 – 4. Aufstieg in die Landesliga. Was möglicherweise darauf zurückzuführen war, dass sowohl die 1. Als auch die 2. Mannschaft im Aufstiegsjahr Bezirksligisten waren.

1977-1985 – In dieser Zeit konnten die Preussen viele prominente Vereine bei sich begrüßen, unter anderem den bulgarischen Pokalsieger Slavia Sofia, Tennis Borussia Berlin, FC Schalke 04, Bayer Uerdingen.

1978 – Nach 46 sportlich erfolgreichen Jahren an der Hammer Straße Umzug zur 9. Wirkungsstätte in den Sportpark zum heutigen Preussenplatz. Zu diesem Anlass war der VFL Bochum Gast bei den Preussen.

1983-1984 – Die Alte Herren Mannschaft blieb in 49 Spielen ungeschlagen.

1985 – Die 1. Mannschaft wird Vizemeister der Landesliga und verpasst nur knapp den Aufstieg in die Verbandsliga. Das von der Jugendabteilung jahrelang veranstaltete und nach dem Ehrenvorsitzenden benannte Franz-Rohrer-Gedächtnisturnier wurde nach vielen Jahren weitergeführt als Adventsturnier der Jugend. Jugendmannschaften namhafter Vereine konnten von Anfang an bis in die Gegenwart als Gäste begrüßt werden.

1986 – Mit einer Jubiläumswoche im Mai feierten die Preussen ihr 75. Vereinsjubiläum. Am ersten Tag wurde zu einem Sportlerball geladen, an dem auch der FC Lembeek aus der Partnerstadt Halle aus Belgien teilnahm. Aber auch etliche Gäste aus Sport und Politik waren zugegen. Mit einem Turnier, an dem die Vereine SV Welver, SSV Mühlhausen, SG Massen, Soester SV und SW Overhagen teilnahmen, traten die Sportler in Aktion. Höhepunkt der Woche war aber das Gastspiel von Borussia Dortmund gegen Preussen.

1987 – Bau der Tribüne. Nach langer Planung durch Jupp Baumeister, erbauten durch Eigenleistung die Preussen ihre überdachte Tribüne. Außerdem gelingt der A-Jugend der Aufstieg in die Bezirksliga unter Trainer Dieter Schmitz. Gleichzeitig wird sie Kreispokalsieger und Kreishallenmeister. Preussen Werl spielt gegen Hibernian Edinburgh (1. Liga Schottland) 1:3.

1989 – A-Jugend steigt aus Bezirksliga ab.

1991 – Baubeginn des Sportlerheims auf Initiative von Josef Baumeister. Am 24. August des gleichen Jahres kam die letzte Dachpfanne aufs Dach.

1992 – Fertigstellung und Einweihung des Sportlerheims mit großer Helferfete

1978-1991 – Die 1. Mannschaft musste nach 13 Jahren Zugehörigkeit zur Landesliga in die Bezirksliga absteigen.

1994 – Die C-Jugend steigt unter den Trainern Jochen Backs und Holger Bosmans in die Bezirksliga auf, die B-Jugend mit Trainer Ralf Debat. Einweihung des Buchgeisterstadions mit einem Spiel der Stadtauswahl gegen Borussia Dortmund. Das Stadion darf ab sofort von den Fußballern nicht mehr genutzt werden. Es ist ein reines Leichtathletikstadion.

1995 – Aufstieg der A-Jugend in die Bezirksliga und Abstieg der B-Jugend aus der Bezirksliga. Wegen der unzumutbaren Sport- und Trainingsbedingungen der Jugend wird eine Unterschriftenaktion gestartet. Dem Bürgermeister Kunibert Becker werden ca. 700 Unterschriftenüberreicht. Der Verein erreicht, dass Jugendmannschaften bis einschließlich der C-Jugend den Rasenplatz des neu sanierten Buchgeister Stadions an bestimmten Tagen mit entsprechenden Auflagen für den Spiel- und Trainingsbetrieb nutzen können. Damit die Laufbahn keinen Schaden nimmt, so der Sportausschuss des Stadtrats, dürfen die Jugendspieler mit ihren Fußballschuhen nur über einen vorher auf der Laufbahn auszulegenden „Teppich“ den Rasenplatz betreten.

1996 – Abstieg der 1. Mannschaft aus der Bezirksliga

1997 – Abstieg der A-Jugend aus der Bezirksliga. Aufstieg der B-Jugend in die Bezirksliga unter Trainer Manfred Anders.

1998 – Abstieg der B-Jugend aus der Bezirksliga

1999 – Beitritt der SpVg. Preussen 11/47 Werl e.V. zum Werler Turnverein von 1894 e.V. Der vormals eingetragene Verein ist nun eine selbständige Fußballabteilung im Werler TV von 1894 e.V. und nennt sich Preussen TV Werl. Mit dem Beitritt von Preussen änderten sich auch die Strukturen. Die Jugendabteilung bekam einen eigenen Vorstand. Im gleichen Jahr Gründung des gemeinnützigen Jugend- und Sportfördervereins des Werler TV e.V.. Jörg Lehmann, Bruder des Nationaltorwarts Jens Lehmann, wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Sämtliche Finanzangelegenheiten werden künftig über den Förderverein abgewickelt. Nach 5 Jahren Zugehörigkeit Abstieg der C-Jugend aus der Bezirksliga.

2000 – Die 1. Mannschaft sicherte sich bereits am viertletzten Spieltag mit einem 3:1-Sieg über Scheidingen vorzeitig die Meisterschaft in der A-Kreisliga und steigt damit in die Bezirksliga auf. Ein paar Tage später macht sie das Double perfekt und wird Kreispokalsieger. Von der Westfalenpost wird sie zur Mannschaft des Jahres gekürt. Aufstieg der U17 unter Trainer Lothar Kless in die Bezirksliga.

2001 – Die 1. Mannschaft gewinnt die Stadtmeisterschaft in der Halle. Abstieg der U17-Jugend aus der Bezirksliga. Neben den U7-U15-Mannschaften dürfen vorübergehend bis zum 30. April auch die U17- und U19-Mannschaften jeden Dienstag ab 18 Uhr das Buchgeisterstadion benutzen.

2002 – Brasilianische Spieler hospitieren bei den Preussen und einige wenige „Samba-Kicker“ unterstützen dabei zeitweise auch unsere 1. Mannschaft, was in der örtlichen und darüber hinaus in der überregionalen Presse wie im Spiegel und der Sportbild Schlagzeilen hervorruft. Selbst das öffentlich rechtliche als auch das private Fernsehen (ZDF, WDR u. RTL) drehen vor Ort. Die brasilianischen Kicker wollten auf diesem Weg für den Profifußball entdeckt werden, was einigen auch gelang.

2005 – Auf der Heimfahrt von einem Pflichtspiel in Hultrop verunglücken U19-Jugendliche mit dem Auto so schwer, dass ein Jugendlicher sein Leben verliert und ein Weiterer so schwer verletzt wird, dass er mit einer körperlichen Behinderung leben muss. U17 im Sommer zwei Wochen auf Südafrika-Tour.

2006 – Zum Gegenbesuch begrüßen Preussen TV Werl und der Verein „Freundschaft Südafrika“ eine Jugendmannschaft aus Südafrika. Gleichzeitig findet internationales Jugendturnier in Werl (Motto: Jugend gegen Gewalt) statt. Neben Südafrika und Preussen nehmen noch eine Mannschaft aus den USA und der Soester SV teil. Abstieg der 1. Mannschaft aus der Bezirksliga in die Kreisliga. Beim Wintersport der Jugendabteilung im Bayrischen Wald kommt es zu einem trgischen Unfall, bei dem ein U17-Spieler seinen schweren Verletzungen erliegt.

2009 – Fußballcamp im Sportpark Werl mit Bernard Dietz. Im Juli spielt eine Stadtauswahl auf dem Preussenplatz gegen die U17 Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.

2011 – Die 1. Mannschaft wird zum 2. Mal Stadtmeister in der Halle. 100 Jahre Preussen.

 

 

Die jüngste Geschichte der Senioren von Werler TV Fußball

Die erste Saison nach der Aufnahme durch den Werler TV als Preussen TV Werl 1 sollte einen Neuanfang in jeder Hinsicht bedeuten. Nach der Zugehörigkeit zur Kreisliga A Soest sollte es unter dem bisherigen Trainer Thomas Hein in der Saison 1999/2000 wieder aufwärts gehen. Und es ging aufwärts und das mit einer Vehemenz, die von vielen erhofft und erwartet wurde. Neben zahlreichen Neuzugängen und talentierten Eigengewächsen wollten mit Manfred Wagner, Markus Früh, Thomas Hein und Volker Grahl gleich vier Spieler in Werl ihre fußballerische Karriere ausklingen lassen, die zusammen mit dem VfR Sölde in der Oberliga und mit LR Ahlen den Durchmarsch von der Bezirksliga in die Regionalliga erlebt hatten. Die Saison 1999/2000 nahm den erwarteten Verlauf. Zu dominant waren die Adlerträger, holten sich die Herbstmeisterschaft und, nachdem Thomas „Thommy“ Hein seinen Namensvetter im März 2000 als Trainer ablöste, auch am viertletzten Spieltag vorzeitig die Meisterschaft. Abgerundet wurde die Saison mit dem Gewinn des Doubles. Im Finale des Kreispokals setzten sich die Adlerträger mit 3:1 gegen SV Welver durch. Aufbruchsstimmung und gute Laune charakterisierten die Saison 2000/2001 in der Bezirksliga 9. Auch wenn Trainer Thomas Hein und der von Westfalia Rhynern zurückgekehrte Co-Trainer Andreas Kersting sich nicht in die Favoritenrolle drängen lassen wollten, ließ die Saison einiges erwarten. Die Adlerträger waren vorerst nicht zu stoppen und wurden im November 2000 vorzeitig Herbstmeister der Bezirksliga 9. Auch die Stadtmeisterschaft 2001 ging an Preussen TV Werl. Für rund 40 Minuten stand Preussen TV Werl am letzten Spieltag der Saison 2000/2001 in der Landesliga. Durch ein spätes Tor zum 2:1 beim SC Westünnen blieb der ATSV Ahlen in der Tabelle am letzten Spieltag vor den Adlerträgern, denen trotz eines 7:1 Erfolges gegen Westfalia Rhynern 2 nur die Vizemeisterschaft blieb.


In der Saison 2001/2002 sollte die Mannschaft dann nicht mehr an die herausragenden Leistungen der Vorsaison anknüpfen können. Sie bewegte sich durchweg im oberen Mittelfeld der Bezirksliga 9. Bundesweite Aufmerksamkeit in vielen Bild- und Printmedien verschaffte den Preussen im März 2002 ein Pilotprojekt, das von dem Werler Alberto Vuolo, der seinerzeit Bundesligastars wie Amoroso und Evanilson (beide BVB) oder Batista (Greuther Fürth) betreute, initiiert wurde. Junge brasilianische Fußballer sollten bei den Preussen durch ein dreimonatiges Trainingslager, das von brasilianischen Unternehmen gesponsert wurde, auf spätere, internationale Transfers vorbereitet werden. Trainer Thommy Hein freute sich über den Einsatz der „Ballzauberer“, zu denen mit u.a. Michele auch ein Bruder des Bundesligaprofis Ze Roberto gehörte.


Die Mannschaft gewann durch das Mitwirken der Brasilianer an Qualität und konnte Ostern 2002 in einem begeisternden Spiel vor großer Kulisse den Landesligisten Soester SV im Kreispokal mit 4:3 bezwingen. Im April 2002 schoben sich die Adlerträger auf Platz vier der Bezirksliga vor, bezwangen auch den Tabellenführer SG Oestinghausen auswärts mit 3:1. Das Kreispokalfinale gegen Oestinghausen ging kurze Zeit später allerdings knapp mit 2:3 verloren. Auch bei einem Test gegen den Zweitligisten LR Ahlen im Mai 2002 zog sich die Mannschaft trotz einer 2:7 Niederlage sehr achtbar aus der Affäre. Vorgabe von Trainer Hein und dem sportlichen Leiter Manni Wagner für die Saison 2002/2003 war ein Platz unter den ersten fünf in der Bezirksliga. Nach zwischenzeitlich Tabellenführung im November überwinterte die Mannschaft auf Platz zwei.


Im Dezember 2002 stellt der bisherige Trainer sein Amt zur Verfügung und wird von Spielertrainer Svestislaw Babic (zuvor SuS Scheidingen) als Spielertrainer abgelöst. Die Mannschaft beendet, nachdem der Kontakt zur Tabellenspitze Ende April 2003 abgerissen war, die Saison mit Tabellenplatz sieben. Die Ausrichtung für die Bezirksligasaison 2003/2004 orientierte sich nicht daran, aufsteigen zu wollen. „Sveti“ Babic wollte offensiv und erfolgreich spielen lassen, wobei wieder verstärkt Wert auf eine geschlossene Einheit gelegt werden sollte. Der Saisonverlauf erfüllte die Erwartungen. Die Babic-Elf überwinterte auf dem dritten Tabellenplatz. Im Januar wechselte der Brasilianer Flavio  von den Preussen zum Zweitligisten VfL Osnabrück, der von Frank Pagelsdorf trainiert wurde und erhielt dort einen Zweijahresvertrag. Unter Pagelsdorf spielte Flavio später auch bei Hansa Rostock. In der Rückrunde 2003/2004 gelang es den Adlerträgern nicht, Kontakt zu den Aufstiegskandidaten zu halten und so beendeten die Werler die Bezirksligasaison als Tabellensechster.


In der Saison 2004/2005 standen gleich sechs Eigengewächse erstmalig im Bezirksliga-Kader unter Sveti Babic und dem neuen Co-Trainer Robert Preker, der zuvor die Reserve trainiert hatte. Das Saisonziel, frühzeitig den Klassenerhalt zu schaffen, erschien im Nachhinein zu vorsichtig formuliert. Die junge Mannschaft startete erfolgshungrig in die Saison und übernahm im Oktober 2004 überraschend sogar die Tabellenführung der Bezirksliga 9. In der Folgezeit musste die Mannschaft dem großen Aufwand Tribut zollen und rutschte nach vier Niederlagen bis zur herbeigesehnten Winterpause auf Platz neun ab.


Die Mannschaft fing sich zu Rückrundenbeginn 2005 und bescherte dem zu Saisonende scheidenden Trainer Sveti Babic mit einem 1:1 beim Meister SV 26 Heessen und einem 6:0 am letzten Spieltag gegen SuS Enniger einen siebten Tabellenplatz. Im Halbfinal-Krimi gegen den Landesligisten SG Oestinghausen mussten sich die Adlerträger nach großartigem Spiel erst im Elfmeterschießen mit 4:2 geschlagen geben. Neben Babic verließen im Sommer 2005 u.a. auch langjährige Leistungsträger der ersten Mannschaft wie Torwart Frank Schnell und Thomas Repetiuk den Verein.


Robert Preker übernahm die Rolle von Sveti Babic. Hinzu kamen Alexander Kostovski als Co-Trainer und Alberto Vuolo in der Funktion als Teammanager. Die „Zeit des Umdenkens bei Preussen unter bescheideneren Möglichkeiten“ war, so der Vorsitzende Siegfried Wiesenthal, eingeläutet und so wurde das Saisonziel entsprechend vorsichtig formuliert. Mit den Brasilianern Fernando Evangelista und Carlos De Oliveira wurde eine Bestätigung der Vorjahresplatzierung ins Auge gefasst. Im Vorfeld der Saison verglichen sich die Adlerträger mit der A-Jugend des Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld. Das Spiel ging mit 5:2 an die Arminen. Nach gutem Saisonbeginn wartete auf die jungen Adlerträger ein besonderes Highlight. Am 30.08.2005 traf die Preker-Elf auf die A-Jugend-Bundesligaelf des BVB 09 Dortmund, die von Ex-Profi Heiko Herrlich trainiert wurde. Vor knapp 300 Zuschauern im Preussen-Park unterlagen die Werler mit 1:7. In der Meisterschaft bestand unerwartet von Beginn an Kontakt zur Tabellenspitze. Ab Oktober 2005 wurden die Erfolge weniger und die Mannschaft fand sich im Tabellenmittelfeld wieder. Mit einem 4:1 bei der Warendorfer SU überwinterten die Adlerträger schließlich auf Platz 10 der Bezirksliga 9. Die Abgänge des reaktivierten Torwarts Frank Schnell, von Danilo (zu Westfalia Rhynern) und der Rückzug von Alberto Vuolo ließ eine schwere Rückserie erwarten. Einen neuen Schub im Abstiegskampf versprachen sich die Verantwortlichen im April 2006 von Goran Kis, der das Traineramt des Tabellenzwölften vorzeitig übernahm. Der Abstiegskampf zwischen dem SC Lippetal und Preussen TV Werl wurde erst am letzten Spieltag der Saison 2005/2006 entscheiden, als die Adlerträger kurz vor Spielende mit 4:3 beim SV Hilbeck unterlagen, während dem direkten Abstiegskonkurrenten, dem SC Lippetal, gegen den feststehenden Aufsteiger, der SpVg Beckum, noch der 2:2 Ausgleich gelang. Die Folge war das Ende des brasilianischen Pilotprojekts und der bittere Gang in die Kreisliga A. Unter diesen Voraussetzungen musste sich Preussen TV Werl für die Saison 2006/2007 neu aufstellen. Mit Hubert Tadday wurde ein Spielertrainer verpflichtet, der schon einmal für Preussen aktiv war und nun den Neuaufbau einleiten sollte. Die mit dem Abstieg einhergehenden weiteren Spielerabgänge wurden in erster Linie mit Aktivisten aus den eigenen Reihen kompensiert. Die Mannschaft sollte, so der Abteilungsleiter Herbert Pfirschke, „ein Werler Gesicht“ bekommen. Die Aufgabe gestaltete sich erwartet schwierig. Die Mannschaft fand sich nur langsam, macht aber im Januar 2007 in der Halle auf sich aufmerksam, als sie sich im Finale lediglich dem Bezirksligisten SV Hilbeck geschlagen geben musste. In der Kreisliga A näherten sich die Adlerträger gefährliche nahe den Abstiegsplätzen und konnten sich erst wenige Spieltage vor Saisonende den Klassenverbleib sichern.


Zur neuen Saison 2007/2008 wurde mit Heiko Hofmann ein Trainer verpflichtet, der mit Robert Preker einen strukturierten Neuaufbau einleitete. Hauptaugenmerk wurde auf die Rückkehr talentierter Eigengewächse gelegt, was aber aufgrund bescheidener finanzieller Möglichkeiten nur eingeschränkt gelang. Hofmann war von dem Konzept der Jugend und dem der ersten Mannschaft überzeugt, sah sich aber kurz vor Saisonbeginn unerwartet mit zahlreichen Absagen von Spielern konfrontiert, die letztlich doch beim Stadtrivalen Türkgücü Werl blieben. Saisonziel war der sichere Verbleib in der Kreisliga A. Nach dem Pokal-Aus gegen den Bezirksligisten SV Welver im August 2007 mit 2:5 gelang ein Saisonstart, der die Erwartungen erfüllte. Die Mannschaft fand zusammen und belegte nach der Hinserie Platz sechs der Tabelle, rückte bis zur Winterpause sogar bis Platz vier vor. In der Rückserie trat die Hofmann-Elf jedoch auf der Stelle, rutschte ins Mittelfeld ab und beendete die Saison als Elfter.


Auf dem Turnier zum 100-jährigen Jubiläum des TuS Wickede im August 2008 präsentierte sich die Mannschaft unter Hofmann, der in sein zweites Jahr bei den Preussen ging, in guter Frühform. Sie unterlag im Finale dem Bezirksliga-Aufsteiger RW Westönnen erst in den letzten fünf Minuten unglücklich mit 0:2. Schon früh in der Saison zählte der Trainer die Mannschaft an, die ihr Leistungspotential nur sporadisch abrief und sich so den Weg nach oben verbaute. Guten Leistungen wie beim 4:3 am 2. Spieltag gegen den SC Sönnern folgten herbe Niederlagen. Der Saisonverlauf war von großen personellen Schwierigkeiten geprägt und so kündigte Hofmann Anfang Dezember 2008 das Ende seiner bisherigen Tätigkeit zum Jahresende an. Schnell wurde mit Lothar Jolk ein Nachfolger gefunden. Noch vor Beginn der Winterpause übernahm der neue Trainer das Ruder, um das Unternehmen Klassenerhalt in Angriff zu nehmen. Zunächst galt es, den arg dezimierten Kader zusammen zu halten und personell zu verstärken. Sowohl bei den Stadtmeisterschaften, als auch beim Warsteiner Masters, lief es besser als erwartet, eine Tendenz zum Besseren deutete sich an. Dies bestätigte sich auch in den Vorbereitungsspielen zur Rückserie, mit denen Trainer Lothar Jolk ebenso zufrieden war wie mit der personellen Aufstockung der Mannschaft. Der Start in die Rückrunde gelang mit einem 4:2 gegen Tabellennachbar Grün-Weiß Ostönnen. Nach einer ausgeglichenen Bilanz übernahm nach dem 25. Spieltag die sportliche Leitung Ralf Buddenberg und Dietmar Scholz interimsweise die Mannschaft auf Tabellenplatz 12. Zu diesem Zeitpunkt war der Klassenerhalt noch nicht gesichert. Am letzten Spieltag lagen die Adlerträger schließlich einen Punkt vor BW Büderich, die von Tabellenplatz 13 aus den Gang in die B-Kreisliga antreten mussten. Die Mannschaft war nach einer hektischen und turbulenten Saison gerade noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Mit Carsten Osthoff als neuem Trainer gingen die Preussen in die Saison 2009/2010. Mit neu aufgestelltem Vorstand sollten nun auch die Bedingungen für die erste Mannschaft verbessert werden. Zielvorgabe war ein einstelliger Tabellenplatz. Die Saison begann alles andere als optimal. Erst im fünften Spiel gelang der Osthoff-Elf mit einem 3:2 bei Blau-Weiß Eickelborn der erste dreifache Punktgewinn. In der Hinserie erwies sich der Kader als nicht stark genug, um Ausfälle von Leistungsträgern zu kompensieren. Der 14. Tabellenplatz zur Halbzeit der Saison ließ Erinnerungen an die Vorsaison aufkommen. Entgegen dem Trend der Vorjahre spielten die Adlerträger in der Folgezeit eine bessere Rückrunde. Durch einen 4:2 Sieg bei der TSG Soest-Süd Anfang Mai 2010 rückte die Osthoff-Elf auf Tabellenplatz elf vor, der die Endplatzierung der Saison 2009/2010 bedeutete.


Unter dem bisherigen Trainer starteten die Preussen in die Saison 2010/2011. Erneut bot die Mannschaft ein personell stark verändertes Bild, so dass sie Zeit brauchte, sich zu finden. Und diese Zeit schien ihr davon zu laufen, denn mit gerade mal drei Punkten aus den ersten acht Spielen belegte sie Anfang Oktober 2010 den letzten Tabellenplatz. Erst Mitte Oktober 2010 deutete sich eine Wende zum Besseren an, als innerhalb von acht Tagen mit einem 2:0 gegen Bad Sassendorf und einem 3:2 beim Soester SV die ersten Punkte eingefahren wurden. Die Verantwortlichen sahen Handlungsbedarf und so wurde das direkte Umfeld der ersten Mannschaft neu aufgestellt. Neuer Trainer wurde Norbert Lorant und Carsten Osthoff übernahm die Funktion des sportlichen Leiters, in der er sich, zusammen mit dem neuen Trainer, in erster Linie der Erweiterung des Kaders widmete. Die Handschrift des Trainers zeigte sich kurze Zeit später. Mit dem 3:2-Erfolg gegen den Bezirksliga-Absteiger RW Westönnen Anfang November 2010 sollte eine Wende zum Besseren eingeläutet werden, nicht zuletzt, weil die Neuzugänge Mirko Nadolny, Philipp Zaremba, Mike Jerwan und Alexander Schilling endlich auch effektive Verstärkungen darstellten. Selbstvertrauen holte sich die Mannschaft im Winter durch einen 2:1-Testspielsieg gegen den Landesligisten SG Oestinghausen und insbesondere durch den Gewinn der Werler Stadtmeisterschaft 2011. Während der gesamten Vorbereitung auf die Rückserie 2010/2011 stand endlich ein ausreichend großer und qualitativ guter Kader zur Verfügung. Die Vorzeichen für eine erfolgreiche Rückrunde waren gegeben. Eine Rückrunde, die bereits als Vorbereitung für die Saison 2011/2012 dienen soll, in der es nach langen Jahren wieder möglich sein soll, um den Aufstieg in die Bezirksliga mitzuspielen.


Die zweite Mannschaft spielt aktuell in der C-Kreisliga. In den vergangenen Jahren gelang es nicht, den Wiederaufstieg in die Kreisliga B zu realisieren. Ein Grund dafür war sicher der zahlenmäßig eher dünne Kaders der ersten Mannschaft. Hierdurch wurden oftmals leistungsstarke Spieler der Reserve in den Kader der ersten Mannschaft beordert. Dadurch war es nicht möglich, um den Aufstieg mitzuspielen. Das Ziel, Aufstieg in die Kreisliga B, wird weiter verfolgt werden. Um dies zu erreichen, soll sich in der Saison 2011/12 um dieses Team einiges ändern. Eine engere Zusammenarbeit mit der A-Jugend und der ersten Mannschaft ist geplant. Die A-Jugendlichen, die den Sprung in den Kader der ersten Mannschaft nicht sofort schaffen, werden in der Zweiten an den Seniorenbereich herangeführt. Erwähnenswert ist, dass die Spieler der zweiten Mannschaft ausschließlich in der Stadt Werl wohnen, besonders die Kameradschaft pflegen und den Preussen größtenteils schon über lange Jahre verbunden sind.

 

Die letzten Jahre seit 2012 verliefen nicht optimal, gekennzeichnet war diese Phase durch den Versuch die Strukturen im Bereich Jugend und Senioren gleichermaßen zu optimieren. Mitunter ist dies auch durch Erfolg gekrönt, dennoch ist die aktuelle Entwicklung durch den immer weniger gewordenen Mitgliederzustrom gerade im Jugendbereich mit viel Verbesserungspotential versehen. Die Werler Preussen sind immer bekannt, auch einmal unkonventionelle Wege zu gehen.